Terra Australia

Unsere große Entdeckungsreise. Hier geben wir allen neugierigen Verwandten und Bekannten einen kurzen Überblick über unsere große Fahrt auf der Südhalbkugel.

Am 25. März starteten wir von Frankfurt mit Singnapur Airlines nach Singnapur. Von Singnapur flogen wir nach 40-minütigem Aufenthalt nach Perth (Westaustralien). Dort wurde uns der Start nicht leicht gemacht. Die Taschen von Til und Kirsten waren in Singnapur nicht umgeladen worden und kamen mit der nächsten Maschine am Abend nach. Der Zoll zog Kirstens Handgepäck heraus, nachdem ein vierbeiniger Zollbeamte diesen Rucksack interessant fand. Was wir für einen Drogenhund hielten, war ein Schnüffelexperte für Nahrungsmittel. Ein gekochtes Ei war dem Zoll ein Dorn im Auge und so wurde Kirsten in einer 45-minütigen Prozedur belehrt.

 

Danach holten wir unser Auto ab und fuhren wieder zurück zum Flugplatz um das restliche Gepäck abzuholen. Dann mussten wir bei einbrechender Dunkelheit den Campingplatzt für die Nacht finden - das war Tils große Stunde. Sicher navigierte er Achim durch die Millionenstadt und den Linksverkehr.

26. / 27. März

Nach unserer ersten Nacht jenseits des Äquators wurden wir von der Sonne geweckt und mit einem wunderbaren Panorama am Sunset Beach (Perth) belohnt.  Nach Frühstück im nahegelegenen Strandcafé ging es bald auf die Ocean Road und immer Richtung Norden - der Sonne entgegen. Freilich mussten wir zuvor unser Auto richtig ein- und umräumen. Als erfahrene Camper war das kein Problem.

 

 

Unser Fahrzeug ein Toyota Landcruiser WorkMate mit V8 Motor und natürlich 4WD sollte sich in den nächsten 4 Wochen als die richtge Wahl herausstellen.

 

Die Fahrzeugausstattung war nicht komfortabel, aber nützlich. Der Kompressorkühlschrank konnte mit den Aussentemperaturen gut umgehen, die Zweitbatterie hielt durch, der Gaskocher war allerdings ein Abenteuer.

 

27. März Fahrt bis Jurien Bay

Der erste Tag führte uns auf der Ocean Road nach Jurien Bay. Unterwegs besichtigten wir im Nationalpark (NP) die Pinnacles -  durch Erosion entstandene Steinformationen.

28. März, Über Geraldton zum Kalbarri NP

Zunächst fuhren wir am Vormittag nach Geraldton (31TEW, 5.-größte Stadt in WA, vor Darwin der letzte Ort mit einer Ampel! ;-) ). Am Hafen gabs die besten Fish'n Chips die wir kennen. Ein Kriegsdenkmal auf einem Hügel bescherte einen wunderbaren Ausblick.

Am Nachmittag fuhren wir bis zum Kalbarri Nationalpark. Hier wollten wir am nächsten Tag ein Naturfenster besuchen, allerdings mussten wir erfahren, dass die Strasse dorthin gesperrt ist.

 

 

29. März, Kalbarri NP und weiter nach Denham

Am Vormittag konnten wir im Kalbarri NP inmmerhin bis  zu einer Schlucht gelangen und erstmals das einzigartige rote Lavagestein sehen. Auch erstmals hatten wir Kontakt zu unzähligen Fliegen, die sich sofort auf einem niederlassen und um den Kopf herumschwirren. Eine Plage die uns ab hier bis Broome immer wieder begleiten wird.

 

Dann fuhren wir weiter bis Denham. Dort wollten wir auf einer Halbinsiel im NP Buschcamp am Meer übernachten. Diesen Plan verwarfen wir nach dem wir kurz vor Sonnenuntergang in wunderbarer Kulisse im Sand steckengeblieben waren. Die Nacht verbrachten wir in Denham auf dem Campingplatz.

30. März, Monkey Mia, Shellbeach und dann zur Celia

Um 7:30 fuhren wir quer über die Halbimsel nach Monkey Mia einer Ranger Station am Strand. Die Ranger füttern hier Delphine in knietiefem Wasser.

 

Nachdem wir dort gefrühstückt hatten mussten wir wieder 130 Kilometer zurück zum Highway fahren, dies nicht ohne am Shellbeach halt zu machen und im badwarmen Indischen Ozean zu schwimmen.

 

Am Nachmittag erreichten wir Carnarvon und die kleine Parikafarm, wo Celia lebt.

31. März Carnarvon

Celia fährt uns an den nahegelegnen (40km) "Hausstrand". Dort gibt es Blowholes mit gigantischen Fontainen und tellergroße Krebse.  Am menschenleeren Strand kann man gut schwimmen. Die Felsen unter Wasser bieten farbenfrohen Fischreichtum.

 

Am Mittag besuchen wir die Familienyacht der Gastfamilie, ein beindruckender Motorkatamaran und den Ort Carnarvon.

1. April,  Coral Bay am Nangaloo Reef

Gemeinsam mit Celia fahren wir nach Coral Bay. Dabei überqueren wir den südlichen Wendekreis. Wir baden und tauchen, und buchen eine Schnorcheltour für den nächsten Tag.

2. April, Ningaloo Reef und Exmouth

Am Vormittag, Celias Geburtstag, haben wir eine Schnorcheltour am Reef gebucht. Wir schwimmen mit großen Wasserschildkröten, sehen erneut unzählige bunte Fische - einen Walhai bekommen wir leider nicht zu sehen.

Auf der Fahrt nach Exmouth machen wir einen Abstecher in die Berge, hier wird unser Fahrzeug zum ersten mal richtig dreckig (Header) - jetzt gehören wir zur Offroadszene.

3. April Tom Price

Eine lange Fahrt führt uns über Highways, Freeways zuletzt auch unbefestigt nach Tom Price. Kurz vor Tom Price haben wir einen Platten - der Reifen ist hinüber.

 

<- Blick vom Leuchtturm in Exmouth

4. April Karinji NP

Die Fahrt zum Karijni NP ist nur mit 4WD zu bewältigen. Wir durchwandern und durchschwimmen einen Canyon. Am Abend übernachten wir in einem Bushcamp in der Savanne. Die "Älteren" erinnern sich vielleicht noch an die Serie "Daktari" - das ist die Kulisse.

5. April Karijini NP

4WD zum nächsten Bushcamp im Nationalpark. Wanderung durch eine lange urwüchsige Schlucht. Wir treffen einige Echsen, darunter eine große grüne. Am Ende schwimmen wir wieder an einem Wasserfall.

 

 

6. April bis Newman

Wir fahren aus dem NP heraus bis nach Newman. Auf der Strecke müssen wir einem übergroßen Minenlaster ausweichen- d.h. von der Straße herunter in die Savanne. Newman wird als Eisenbahnkreuz und Minenstadt beschrieben. Es ist erstmals ein einigermaßen lebhafter Ort. Außerhalb suchen wir das Eisenbahnkreuz, wo wir einen vermutlich knapp 6-Kilometer langen Zug aus der Mine Richtung Ozean beobachten. Übernachtung auf dem ungepflegsteten Campingplatz unserer Reise.

7. April, Minenbesichtigung und Weiterfahrt nach Bable Bar

Am Vormitag besuchern wir die gigantische Eisenerzmine (Tagebau). Danach fahren wir weiter nach Marble Bar - 308 Kilometer zum größten Teil unbefestigter Highway. Der rote Staub der Piste dringt ins Fahrzeug ein, die Vorhänge sind am Abend rot. Hier war eigentlich ein Abstecher ins Outback geplant, doch wir befürchten dass die Zeit nicht reichen wird.

8. April, die Goldmine von Marble Bar, unpassierbarer Flusslauf ...

Marble Bar entpuppt sich als einer der einsamsten Orte unserer Reise. Das Mini-Dorf nennt sich der heißeste Ort Australiens, was wir gerne bestätigen, aber die Spuren des Goldrausches vermissen wir dann doch. Die Zeitrechnung ist hier auch anders , auf einem Denkmal dauert der 2. Weltkrieg schon mal bis 1947.  Wir besuchen eine Goldmine , bzw. das kleine Museum dazu. Und fahren nachdem wir auch den vermeintlichen Mamor am Fluss besichtigt haben weiter Richtung Ozean.

 

 

 

Es folgt eine abenteuerliche Fahrt, bei dem wir an einem Flusslauf umkehren müssen, nachdem dort zwei Fahrzeuge die Durchfahrt bockieren, helfen einem Farmer die Haveristen zu bergen, in der Savanne mitten im Nichts wird eine Alkomatkontrolle von der Polizei gemacht. Wir müssen einen Umweg von 370 Kilometer machen - zum Glück sind wir mit zwei vollen Tanks losgefahren und erreichen bei der Dunkelheit ein Camp am Ozean.

9. April, 80y Miles Beach

Wir fahren gleich weiter zum 80y Miles Beach. Der Strand ist gigantisch, allerdigs gibt es hier bereits richtigen Tidenhub und Haie. Deshalb sieht man hier auch keinen Baden. Ausser dem visuellen Eindruck ist es doch eher langweilig. Wir nutzen den Tag zum Ausruhen und langgedehnten Spaziergängen am Strand und durch das Watt. Man sagt, dass hier jeder mit einer Angelleine und einem Haken einen Fisch rausziehen kann.

10. April, Broome

Wir erreichen Broome nach einer Fahrt entlang der Wüste. Die alte Perlenfischerstadt läßt nur vereinzelt von der alten Zunft ahnen. Schöne koloniale Häuser auf Stelzen. Toller Campingplatz mit Pool.

 

<- Tankstop am Sandfire Roadhouse.

11. April, Broome

Schwimmen im Ozean (wobei hier kein Mensch weit hinausschwimmt), Kameltour am Strand und die Suche nach einer Dino-Spur im Sonnenuntergang bei Ebbe.

12. April, über Derby in die Kimberly Region

Erste kleine Enttäuschung - in Derby erfahren wir, dass die Gibb River Road durch das Kimberley Gebirge wegen der zurückliegenden Regenzeit immer noch gesperrt ist. Wir müssen  über den Highway 1200 km drum herum fahren. Damit hatten wir aber gerechnet. Wir erfahren aber auch, dass alle Nationalparks entlang des Highways ebenfalls geschlossen bleiben bis nach Ostern. Die intensive Regenzeit und weil man  in Australien grundsätzlich keinen Stress hat sind der Grund dafür. Alternativen gibt es keine, ohne nicht noch mehr Kilometer zu fahren. Wir übernachten auf einem Camp am Highway - sehr idyllischer australischer Auotobahnparkplatz. Die Moskitos begrüßen uns in den Tropen.

13. April, Fritz Roy Crossing und Halls Creek

Trostlose Fahrt durch Aboriginie Gebiet. Gegen Nachmitag Abstecher ins Outback mit wirklich tollen Landschaftseindrücken.

 

<- Chinesische Mauer: Natürlich entstandene kilometerlange Mauer.

 

 

14. April,  lange Fahrt

Lange Fahrt entlang des Purunulu NP und weiterer NPs die uns leider verschlossen bleiben bis Timber Creek. In Kanunurra ist wegen des Feiertags tatsächlich alles geschlossen - selbst die Restaurants haben zu. Der Ort ist menschenleer. Daher fahren wie bis zum Einbruch der Dunkelheit. Unterwegs überqueren wir die Grenze vom Western ins Northern Territory. Die Mitnahme von Früchten ist verboten.

 

 

15. April, Old Mans River look out

Wir haben vor bis zum Nitmiuluk NP zu fahren, unterwegs lassen wir uns verleiten an den Old Man River zu fahren, die Strecke dort hin wird immer schwieriger, Achim möchte eigentlich umkehren, aber der Track ist zu schmal, die Furchen zu tief. Am Ende müssen wir ein steiles Geländestück hinunter. Am Fluss treffen wir Australier die dort das Wochenende verbringen; zurück gehts mit Low Range, Second Gear. Kein Problem! Anschließend wandern wir ein Stück und fahren weiter zum NP.

 

Der Nitminuluk NP ist eher touristisch - das sind wir nicht gewohnt. Die Savannen sind hier mit Palmgewächsen durchzogen - alles tropsich.

16. April, Nitminuluk NP

Wir buchen eine Tour durch die gigantischen Schluchten des Parks mit einem Motorschiff. Kajakfahren ist wegen des Wasserstands und der zum Zeitpunkt unseres Besuchs nicht einschätzbaren Krokodilgefahr nicht möglich. Danach fahrenwir weiter zu den Edith-Falls im Park.  Ein richtig toller Wasserfall mit Bademöglichkeit in der Strömung. Im Verhältnis sind hier viele Leute die auch baden. Til hat nach anfänglicher Skepsis richtig Spass und Kirsten einige blaue Flecken mehr. Übernachtung im nahegelegenen Busch-Camp, nachts heulen hier die Dingos.

17. April, Litchfield Bushcamp

Wir beschließen die Natur noch nicht zu verlassen und fahren zum Litchfield NP, wo wir in einem nur für  4WD-Fahrzeuge erreichbaren Camp übernachten. Ein tropisches Gewitter überrascht uns am Abend. Wir müssen im dunkeln Holz sammeln um das Abendessen zu kochen, was nicht ungefährlich ist. Unter Schwiergkeiten bekommen wir das Feuer in Gang - unsere Gasflasche ist nämlich leer. Später kommt ein Dingo bis auf 5 m an das Fahrzeug heran.

 

 

18. / 19. April, nach Darwin auf Umwegen

Wir wollen den Park quasi am Hinterausgang verlassen. Die Fahrt endet nach 70 Kilmotern an einem Flüsschen. Die Furt ist 70 bis 80 cm geflutet. Kirsten checkt die Lage zu Fuss und muss abrechen. Da wir keine Übung in so tiefen Gewässern mit dem Fahrzeug haben beschließen wir umzukehren. Erneut 300 km Umweg. Auf der Fahrt sehen wir viele Tiere. Vögel, Echsen, Kängerus und eine Schlange. Das Gewitter am Vorabend treibt aus dem Busch.

 

Auf der Weiterfahrt treffen wir dann vor Dawin erstmals seit Reisebeginn auf mehrspurige Straßen und sogar auf Ampeln.

Wir fahren 20 km vor Darwin einen tollen Campingplatz an. Am  Nachmittag fahren wir nach Darwin. Begehen die Stadt und erleben wieder, dass um 17:00 alles schließt.

 

Am nächsten Tag besuchen wir eine Kokodilfarm, Til darf ein Salti füttern und ein junges Freshi auf den Arm nehmen.  Sehr beeindruckend!

 

 

 

Wir fahren an den Strand, wunderschön, aber kein Mensch am Baden und überall diese Schilder.

19. April, Flug nach Perth

Am Vormittag geben wir das Auto zurück um am Nachmittag nach Perth  (4000km) zurück zu fliegen. Dort checken wir in der Innenstadt in ein Hotel ein. Am Abend gehen wir in einer Studentenkneipe Essen und verbringen eine unruhige letzte Nacht in Australien.

21. April, Perth

Nach einem teuren  Frühstück am Swan River fahren mit einer kostenlosen Buslinie in die City. Besichtigen die Stadt - bedrückende Stimmung - wir haben uns hier wohlgefühlt, waren überall willkommen und das Klima ist einfach toll!

 

Am Nachmittag starten wir zum Flughafen. Um 17:30 verspäteter Abflug nach Singnapur.

22. April, Frankfurt

In Singnapur muss alles schnell gehen, doch dann fällt die Maschine aus und wir fliegen mit fast 3-stündiger Verspätung weiter. Wir laden um 9:00 Uhr in Frankfurt bei knappen 11°C und bedecktem Himmel. Die Rückfahrt auf der deutschen Autobahn ist Horror.

 

Die schönste und längste Reise unseres Lebens ist zu Ende.

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